Fhrung, Leistung & Prozesse, Mannschaft & Kultur, Montag Morgen Impuls, Strategie & Umsetzung, Zusammenhnge

Sind Sie ein Methodensklave?

Methoden und Vorgehensweisen sind etwas Wunderbares. Geben sie doch Klarheit über die auszuführenden Schritte. Und noch wichtiger: sie lassen Sie als Experten erscheinen, wenn Sie die Methoden beherrschen.

Es gibt nur ein entscheidendes Problem: Methoden führen häufig ein Eigenleben, sobald sie einmal gestartet sind. Und manchmal sogar sogar vorher: wenn Sie eine Reihe vom Methodenexperten ausbilden, werden diese garantiert auch Anwendungsmöglichkeiten finden. Der Hammer sieht halt jedes Problem als einen Nagel!

Das gilt für alle bekannten Methoden wie Six Sigma, Lean, BPM und andere genauso wie für intern etablierte Vorgehensweisen („Diagramme werden bei uns immer von links nach rechts, nie von oben nach unten gezeichnet.“ Oder: „Dieses Meeting findet jede Woche statt, auch wenn wir keine Ziele dafür haben.“)

Was ist das Problem? Ganz einfach: die Riesenverschwendung!

Denn Methoden beantworten immer nur die Fragen nach dem Wie, manchmal auch dem Was. Aber all dies macht keinen Sinn, wenn nicht zuerst die Frage nach dem Warum geklärt und von allen verstanden ist. Denn selbst wenn Sie noch so effizient, aber nicht völlig klar sind, ob und warum Sie den Prozess oder das Projekt überhaupt brauchen, ist das pure Verschwendung.

Deshalb: wenn Sie wirklich dauerhaft die Leistung steigern wollen, sind die Methoden zweitrangig. Praktizieren Sie stattdessen diese drei Schritte:

  1. Bevor Sie irgendeine Vorgehensweise anwenden, fragen Sie immer zuerst: „Warum wollen wir das überhaupt?“ Das fängt übrigens mit dem Unternehmenszweck an. Solange der nicht geklärt ist, werden viele Methoden zwar wunderbar praktiziert werden und eine Menge Experten beschäftigen, letztendlich aber ins Leere laufen. Pure Verschwendung!
  2. Legen Sie Ziele fest, und zwar nicht als „Deliverables“ (das sind immer nur Mittel zum Zweck), sondern als wirkliche Ziele, die Sie weiterbringen.
  3. Erst dann – nie früher – überlegen Sie den besten Weg, sprich: die Methode.

Lassen Sie sich nicht zum Sklaven von Methoden machen! Fragen Sie immer erst „Warum“.

Dieser Blog-Eintrag stammt von unserem Montag Morgen Impuls für Spitzenleistung von Unternehmern und Führungskräften. Zur kostenlosen Anmeldung einfach hier klicken.

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Ihre Mitarbeiter sind böse!

Jeder Erfolg basiert letztendlich auf Vertrauen: Vertrauen in die eigenen Fähigkeiten, Vertrauen in die Kollegen und dass sie dieselben Ziele verfolgen. Vertrauen in unsere Stärke als Team. Vertrauen in unsere Führungskräfte und dass sie eine klare Vorstellung von der Zukunft haben.

Deshalb ist es erstaunlich, dass in den meisten Unternehmen ein tiefes Misstrauen in die eigenen Mitarbeiter vorherrscht. Man geht zunächst davon aus, dass die Mitarbeiter „böse“ sind und man sie deshalb kontrollieren muss. Dazu gibt es viele Mittel. Schauen Sie sich um: sicher finden Sie auch einige in Ihrem Unternehmen.

  • Bezahlung für Anwesenheitszeit, weil wir glauben, dass die Leute weniger arbeiten, wenn wir nicht ihre Anwesenheitszeit bezahlen. (Dass dieselbe Leistung mit weniger Zeiteinsatz höhere Produktivität bedeutet, haben viele Manager bis heute nicht verstanden.)
  • Beschränkungen des Internet-Zugriffs, weil böse Mitarbeiter natürlich sonst den ganzen Tag im Web surfen. (Dass wir in diesem Fall ein Kultur- und damit Führungsproblem haben, kam vielen Managers auch noch nicht in den Sinn.)
  • Keine offene Kommunikation der strategischen Eckpunkte, weil die hinterlistigen Mitarbeiter natürlich sofort alle Informationen an die Wettbewerber verkaufen. (Vielleicht leidet die Führungsmannschaft eher an mangelnder Perspektive und Selbsbewusstsein.)

Es gibt unzählige weitere Beispiele.

Viele dieser zugrundeliegenden Annahmen über die Bösartigkeit sind so tief verankert im Management und in der gesamten Unternehmenskultur, dass sich viele dessen nicht einmal bewusst sind.

Keine Organisation kann Spitzenleistung erbringen basierend auf Misstrauen und der Annahme, dass die Menschen darin grundsätzlich „böse“ sind. Wie ändert man das? Indem Sie als Führungskraft als erstes Ihre Einstellung verändern. Stellen Sie sich nur einmal z.B. vor, …

  • … ihre Leute lieben es, für einen gemeinsamen Zweck und ein grosses Ziel zu arbeiten, auch ohne vorgeschriebene Anwesenheitszeiten,
  • … Ihre Leute ziehen es vor, sinnvolle Ergebnisse zu produzieren anstatt im Web zu surfen,
  • … Ihre Mitarbeiter arbeiten aktiv an der Umsetzung der Strategie, weil sie diese voll verstehen.

Wird es „böse“ Personen geben, die Ihr Vertrauen missbrauchen? Sicher, manchmal, vielleicht eine in tausend. Aber es ist sicher keine gute Führung, die anderem 999 dafür in Sippenhaft zu nehmen.

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Die Untoten in Ihrem Unternehmen

Wie viele Untote haben Sie in Ihrem Unternehmen? Wie viele gestartete Projekte, die nie beendet wurden? Wie viele Initiativen, die einen langen Tod sterben? Wie viele Entscheidungen wurden nie umgesetzt, wie viele Ankündigungen nie wahr gemacht?

Jedes untote Objekt ist eine Gefahr, darüber zu stolpern, von ihm abgelenkt zu werden, sich mit ihm zu beschäftigen. Mitarbeiter verschwenden Zeit und Ressourcen in offene Themen, selbst wenn die Gründe für deren Starten lange verschwunden sind.

Jedes Projekt, jede Initiative, Ankündigung, Entscheidung, die nicht offiziell abgeschlossen wurde – erfolgreich oder nicht – ist offen und bindet damit die Aufmersamkeit Ihrer Leute.

Ich bin immer wieder überrascht, wie viele Untote in den meisten Unternehmen herumirren:Hier ein bisschen Strategie, dort ein wenig Kommunikation, dort eine halbfertige Vision usw.

Für viele Unternehmen wäre es nützlich, einen CCO (Chief Closing Officer) einzustellen, mit genau einer Aufgabe: dem Vernichten von Untoten durch das offizielle Schliessen aller halbtoten Projekte, Entscheidungen usw. sowie durch das Festlegen klarer Beendigungsprozese für das, was nach wie vor zu Ende gebracht werden soll.

Hier sind drei Aktionen, die unmittelbar weiterhelfen und Untote beseitigen bzw. gar nicht erst entstehen lassen: 

  1. Machen Sie Ankündigungen immer nur mit klar sichtbaren nächsten Schritten. Dasjenige direkt zu tun, was man ankündigt zu tun, ist einer der wichtigsten Führungsgrundsätze.
  2. Verfolgen Sie die Umsetzung aller getroffenenEntscheidungen unmittelbar nach. Eine Entscheidung ohne direkte Aktion ist keine Entscheidung, sondern eine Aussage.
  3. Schliessen Sie alle Projekte und Initiativen, die sich seit 6 Monaten nicht nennenswert bewegt haben. Sie können sie später wieder offnen, falls wirklich erforderlich. Aber hören Sie auf, sich selbst zu veralbern, indem Sie glauben, irgendetwas Magisches würde dadurch passieren, dass Sie ein totes Projekt künstlich beatmen. Am Ende wird es nur übel riechen und gesunde Projekte anstecken.

Und jetzt: Auf zur Jagd auf Ihre Untoten! Viel Erfolg!

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